Der Pfeddersheimer Weinorden zu Gast im Bio – Weingut Pflüger-Umstadt.
In diesem Jahr war der Orden der Freunde des Pfeddersheimer Weins im Rahmen seiner beliebten Veranstaltungsreihe „Ein Weingut stellt sich vor“ im kleinen, aber feinen Weingut Pflüger-Umstadt zu Gast.
Der immer größere Zuspruch dieser Veranstaltungsreihe spiegelte sich darin, dass der Vorsitzende des Weinordens, Werner Gradinger, fast 40 Gäste und Ordensmitglieder zu diesem Event begrüßen konnte.
Leider musste der Vorsitzende das Pfeddersheimer Traditionspaar entschuldigen, aber Winzerborsch Felix Fernow konnte doch später die Anwesenden mit dem Ausruf „Viva Paternam-Vivat Vinum“, animieren.
Aber vorher stellte Gastgeber Stephan Pflüger bei seiner Begrüßung in charmanter Art sich und seinen Betrieb vor.
Die Gäste erfuhren, dass für ihn mit seinem Studium in Mathematik und Betriebswirtschaft nicht unbedingt eine Karriere als Winzer beschieden war, der Einstieg in den Winzerberuf war vielmehr vor 24 Jahren familiären Umständen geschuldet.
Der Referent informierte das Publikum über anfängliche, jetzt aber auch aktuelle Schwierigkeiten beim Bio-Weinanbau bezüglich der Schädlingsbekämpfung, sowie der Auswirkungen des Klimawandels, wie zum Beispiel die Probleme bei der Bewässerung von jungen Weinreben.
Die Philosophie des Weingutes besteht darin, althergebrachte und bewährte Traditionen mit den Errungenschaften und Erkenntnissen des zeitgemäßen Weinbaus zu vereinen.
Dazu gehören zum Beispiel eine fast vollständige Rücknahme und Wiederaufbereitung des Flaschenleergutes. Der Winzer hegt die Ansicht, dass die produzierten Weine die Merkmale darstellen sollen, die der Boden hergibt. Der kleine Betrieb kann nur dann wirtschaftlich existieren, wenn die gesamte Familie mitarbeitet.
Bei einem kleinen Rundgang in die Weinstube, ins Flaschenlager, sowie in den Keller mit Holz und Barriquefässern erklärte er die Gegebenheiten, Probleme und die vielfältige, aber auch spannende Arbeit im Weinkeller. Der Erfolg bei der Weinproduktion ist nicht zuletzt von der Qualität der Kellerarbeit abhängig, gerade bei den negativen Auswirkungen des Klimawandels.
Bemerkenswert ist auch der Umstand, dass ein Großteil der Ernte über Flaschenwein umgesetzt werden kann.
Bei der Degustation und Vorstellung von 2 Seccos und 7 Weinen hinterließen
sämtliche Weine und Proseccos bei den Weinfreundinnen und Weinfreunden einen guten Eindruck.
Besonders hervorzuheben ist zum Beispiel ein hocharomatischer 2015er Rotwein St. Laurent, im Barrique gereift. Aber auch der 2020er Riesling Spätlese trocken, sowie der 2021 Grauer Burgunder fanden großen Anklang.
Selbstverständlich sollte bei einem Pfeddersheimer Weingut der Name „Georg Scheu“ präsent sein, in diesem Falle ein „Pfeddersheimer“ Scheurebe feinherb.
Begleitend dazu wurde Schmalzbrot und ein deftiger Käse-Schinkenteller serviert.
Werner Gradinger konnte sich am Schluss nur noch bei den Teilnehmern und vor allem bei Stephan Pflüger für die hervorragende Wein Degustation und die sehr lehrreiche, kompetent und locker übermittelte Vorstellung bedanken und auf die
nächsten Veranstaltungen des Weinordens hinweisen, insbesondere auf die
erwünschte Mitwirkung zum „Tag der Vereine“ am 11.09.2022.
Peter Behringer