Weinorden Pfeddersheim auf den Spuren der Bauernschlacht 1525 bei Pfeddersheim
Von Peter Behringer
Im Rahmen der traditionellen Veranstaltungsreihe „Kultur und Wein“ des Weinordens Pfeddersheim konnte der Vorsitzende Werner Gradinger bei der Gästeführung „Auf den Spuren der Bauernschlacht 1525 bei Pfeddersheim“ zahlreiche Ordensmitglieder sowie den Referenten auf dem Kirchenvorplatz begrüßen. Die Führung erfolgte durch die Kulturinitiative Pfeddersheim, genauer durch den Weinfreund und Historiker Jürgen Pfitzner, der seinen Gästen die Situation der einstigen Reichsstadt Pfeddersheim und der Bauern zur Zeit des Bauernkrieges eindrucksvoll schilderte. Nicht jede der 12 Memminger Artikel“ (Forderungen der Bauern) traf auf die Pfeddersheimer zu, diese kannten z. B. keine Leibeigenschaft. In Pfeddersheim aber gehörten dem Klerus und Adel gut ein Drittel der anbaufähigen Felder. Insbesondere der Klerus hatte die wertvollsten Anbauflächen in Besitz. Auch die hohen Abgaben an die Kirchen und Klöster, hier St. Georgen, trugen dazu bei, dass vor allem die Pfaffen und Mönche bei den Bürgern sehr verhasst waren. Dieses war mit ausschlaggebend, dass sich die Bürger der Stadt Pfeddersheim mit dem „Bockenheimer Haufen“ (ca. 6.000 bis 8.0000 Bauern), der schon auf dem Weg nach Pfeddersheim zahlreiche Adelshöfe und Klöster geplündert und verwüstet hatte, gemein machte und die Stadttore öffnete. Zu bedenken ist aber dabei, dass Pfeddersheim damals etwa nur 900 Einwohner hatte. Damit verband sich das Schicksal von Pfeddersheim sehr eng mit dem Verlauf des Bauernkriegs in seiner Endphase. Es kam schließlich vor den Toren von Pfeddersheim zur Schlacht mit dem Heer des Kurfürsten Friedrich V. Vor allem der Bereich am St. Georgenberg nördlich von Pfeddersheim war Schauplatz des eigentlichen Schlachtgeschehens vom 23. auf 24. Juni 1525. Hier wurden mehrere Tausend Bauern erstochen und auf dem Kirchplatz viele Rädelsführer hingerichtet. Pfeddersheim verlor nun auf Jahre hinaus viele Privilegien. Die Mörstadter Straße wird seit diesem blutigen Ereignis im Volksmund auch „Bluthohl“ genannt. Die Gruppe folgte nun Jürgen Pfitzner auf seinem Rundgang den Stationen dieses furchtbaren Blutvergießens, an denen er eingehend die jeweiligen Phasen der Schlacht, deren Örtlichkeiten, Stellungen der Heeresverbände sowie der Bewaffnung der Teilnehmenden erläuterte.
Leider ist es dem Autor infolge Limitierung nicht möglich, die vielen Details des Vortrages über die Abfolge der Auseinandersetzung zu protokollieren.
Die heute noch erhaltenen, in die Stadtmauer integrierten 9 Voll – sowie 5 Halbtürme, zeugen von der Wehrhaftigkeit der Stadt Pfeddersheim im Mittelalter, die zwischen 1304 bis 1308 die Stadtrechte erlangte und Reichsstadt wurde. Aber bereits 1330 verpfändete Kaiser Ludwig IV. (Der Bayer) seine Rechte als Stadtherr an verschiedene Herren, bis die Kurpfalz 1465 dann diese erwarb. Ab dem 13. Jahrhundert entstand die Stadtbefestigung, die um 1500 ihren Endausbau erreichte und in vielen Teilen heute noch erhalten ist.
Der Referent unterlegte seine sehr informativen Ausführungen mit vielen Anekdoten. Zum Beispiel, dass Bertha Benz mit ihrem Motorwagen (pferdelose Kutsche) in den 1880/90er Jahren in Pfeddersheim unterwegs war.
Unter großem Beifall der Teilnehmenden verabschiedete Werner Gradinger Jürgen Pfitzner mit einem Weinpräsent und bat die Gruppe nun zur Einkehr ins Weingut „Hinter der Kirche“.
Von Peter Behringer
Im Rahmen der traditionellen Veranstaltungsreihe „Kultur und Wein“ des Weinordens Pfeddersheim konnte der Vorsitzende Werner Gradinger bei der Gästeführung „Auf den Spuren der Bauernschlacht 1525 bei Pfeddersheim“ zahlreiche Ordensmitglieder sowie den Referenten auf dem Kirchenvorplatz begrüßen. Die Führung erfolgte durch die Kulturinitiative Pfeddersheim, genauer durch den Weinfreund und Historiker Jürgen Pfitzner, der seinen Gästen die Situation der einstigen Reichsstadt Pfeddersheim und der Bauern zur Zeit des Bauernkrieges eindrucksvoll schilderte. Nicht jede der 12 Memminger Artikel“ (Forderungen der Bauern) traf auf die Pfeddersheimer zu, diese kannten z. B. keine Leibeigenschaft. In Pfeddersheim aber gehörten dem Klerus und Adel gut ein Drittel der anbaufähigen Felder. Insbesondere der Klerus hatte die wertvollsten Anbauflächen in Besitz. Auch die hohen Abgaben an die Kirchen und Klöster, hier St. Georgen, trugen dazu bei, dass vor allem die Pfaffen und Mönche bei den Bürgern sehr verhasst waren. Dieses war mit ausschlaggebend, dass sich die Bürger der Stadt Pfeddersheim mit dem „Bockenheimer Haufen“ (ca. 6.000 bis 8.0000 Bauern), der schon auf dem Weg nach Pfeddersheim zahlreiche Adelshöfe und Klöster geplündert und verwüstet hatte, gemein machte und die Stadttore öffnete. Zu bedenken ist aber dabei, dass Pfeddersheim damals etwa nur 900 Einwohner hatte. Damit verband sich das Schicksal von Pfeddersheim sehr eng mit dem Verlauf des Bauernkriegs in seiner Endphase. Es kam schließlich vor den Toren von Pfeddersheim zur Schlacht mit dem Heer des Kurfürsten Friedrich V. Vor allem der Bereich am St. Georgenberg nördlich von Pfeddersheim war Schauplatz des eigentlichen Schlachtgeschehens vom 23. auf 24. Juni 1525. Hier wurden mehrere Tausend Bauern erstochen und auf dem Kirchplatz viele Rädelsführer hingerichtet. Pfeddersheim verlor nun auf Jahre hinaus viele Privilegien. Die Mörstadter Straße wird seit diesem blutigen Ereignis im Volksmund auch „Bluthohl“ genannt. Die Gruppe folgte nun Jürgen Pfitzner auf seinem Rundgang den Stationen dieses furchtbaren Blutvergießens, an denen er eingehend die jeweiligen Phasen der Schlacht, deren Örtlichkeiten, Stellungen der Heeresverbände sowie der Bewaffnung der Teilnehmenden erläuterte.
Leider ist es dem Autor infolge Limitierung nicht möglich, die vielen Details des Vortrages über die Abfolge der Auseinandersetzung zu protokollieren.
Die heute noch erhaltenen, in die Stadtmauer integrierten 9 Voll – sowie 5 Halbtürme, zeugen von der Wehrhaftigkeit der Stadt Pfeddersheim im Mittelalter, die zwischen 1304 bis 1308 die Stadtrechte erlangte und Reichsstadt wurde. Aber bereits 1330 verpfändete Kaiser Ludwig IV. (Der Bayer) seine Rechte als Stadtherr an verschiedene Herren, bis die Kurpfalz 1465 dann diese erwarb. Ab dem 13. Jahrhundert entstand die Stadtbefestigung, die um 1500 ihren Endausbau erreichte und in vielen Teilen heute noch erhalten ist.
Der Referent unterlegte seine sehr informativen Ausführungen mit vielen Anekdoten. Zum Beispiel, dass Bertha Benz mit ihrem Motorwagen (pferdelose Kutsche) in den 1880/90er Jahren in Pfeddersheim unterwegs war.
Unter großem Beifall der Teilnehmenden verabschiedete Werner Gradinger Jürgen Pfitzner mit einem Weinpräsent und bat die Gruppe nun zur Einkehr ins Weingut „Hinter der Kirche“.